19.02.2008

tripped off track

guten tag liebe leser,

was beginnt wie das besonders zuversichtliche editorial eines bunten blattes (von wegen anrede im plural), ist nichts mehr als das obligatorische lebenszeichen, bevor wieder ein quartal ereignis- und postinglos vorüberschleicht und irgendwer denkt, wir hätten uns aufgelöst.

nun gut, wenn man bedenkt, dass "reise ins gewisse", unsere raritäten- und b-seiten-compilation, auch als resteverkauf einer komplett abgewirtschafteten durchschnittscombo rezipiert werden kann (und wird), entspräche das schon der erfüllung eines klischees. aber: damit haben wirs eh nicht so.

schwafelmodus aus, sanfte erzählstimme an. es trug sich zu, dass eines abends ein kleines zeitfenster aufgestoßen wurde. der böse prokrastinator wars. nichts besseres zu tun habend starrte ich also hindurch und begann zu tippen:

"wisst ihr, wir haben da ja nun ein paar ideen in den computer geklickt. und damit sitzen wir immer montags im proberaum und versuchen, unsere ungelenken pranken zu koordinieren. die stücke sind alle so... schwierig? nö, eigentlich nicht, jedenfalls nicht mehr als sonst. aber sie sind... voll. ja, das triffts: randvolle stücke. wenn man da mal nicht aufpasst, hat man gleich wieder eine schicht überhört. es rockt, es scheppert, es hakt, es kracht. es pendikelt. herr neumann probt jetzt immer schon mal mit. das ist gut fürs gefühl... ich mache mir gedanken über dinge, die ich sagen möchte. viele stücke werden persönlich, einige politisch. hoffentlich wird das nicht schlimm... aber ich muss einfach ein paar sachen sagen. wird schon. bis mitte april ist noch eine lange zeit... definitiv kommt am ende eine platte heraus. die wird hoffentlich besser als "mondgesicht". ärgerliche scheißplatte. habe gerade eine rezension gelesen, in der der autor sagt, er habe mondgesicht vorschnell als gute platte bezeichnet. recht hat er, die muss man nur mal ein paar tauscend mal hören, dann fängt sie richtig an zu nerven... wir müssen guido noch überreden, vinyl zu machen. nein, das ist nicht richtig, dazu muss man ihn nie überreden. wir müssen nur klären, wer das zahlt. nächste woche müssen wir bei der probe noch eine andere sache machen: ich singe doch tatsächlich wieder ein stück bei sankt otten. das freut mich. welches das ist, wissen bisher nur ganz wenige leute. das wird ein spaß. ein noch größerer wird die art wie das ganze veröffentlicht werden soll. wäre das der hammer? sankt otten auf blunoise? hm, ich habe nix gesagt..."

schallend krachte das fenster beim schließen. ein echo verhallte im schlechter werdenden gehör. "...und ständig dieser lärm". ja. doch. die letzte ärzte platte fand ich sehr gut und lustig.

noch ein paar tipps für bald:

motorpsycho "little lucid moments" - ja, sie (wieder zu dritt) schaffen eine weitere grandiose platte, monumental, treibend und rocking as fuck.

pit przygodda "pitsound" - wer über die seligen go plus nur gutes sagen konnte, wird über das elektro-instrumental-soloprojekt des sängers und gitarristen sehr froh sein. endlich auf platte. großes kino. für zuhause.

wer bin ich, dass ich hörtipps gebe? schnell in die heia.

c

15.10.2007

reise ins gewisse

an dieser stelle ein paar gut versteckte worte zum mysteriösen kommenden "album":

„reise ins gewisse“ schaut zurück und gleichzeitig nach vorne. wir halten an, um musikalisch zu bilanzieren, uns zu besinnen auf das, was war. und um festzuhalten, was sich andernfalls verflüchtigt. wir haben stücke ausgegraben, die es eigentlich verdient hätten, in ihrer zeit auf tonträgern zu landen. manchmal war das geld dagegen, manchmal jemand anderer, manchmal das gedächtnis. jetzt schicken wir die musik auf reisen. zusammen mit ideen, die andere mit pendikel verbinden. wir haben uns bis heute wirklich selten remixen lassen. und auch wenn ein remixalbum 2007 vielleicht das uncoolste ist, was man machen kann: für uns ist es eine interessante erfahrung. hört euch nur mal den velma-remix von „zitatmaschine“ an. oder was jean michel aus „fall b“ gemacht hat. eben.

klar, dass ein album wie „reise ins gewisse“ nach einem sentimental-nostalgischen live-pendant schreit. uns ist das egal: die shows, die wir begleitend zur veröffentlichung spielen, werden laut, unbequem und leidenschaftlich schlecht gelaunt. vielleicht sogar mit dingen im gepäck, die wirklich noch keiner kennt. wer weiß das bei uns schon vorher.

viel spaß.
c

ps: pendikel live 2007 sind oliver klemm (vox, git), tobias neumann (bs), lutz möllmann (dr) und carsten sandkämper (vox, git)

25.06.2007

wir brauchten bass, bass...

... und den haben wir bekommen.

noch besser: der mann, der sich anschickt, pendikel live wieder zum quartett zu machen, ist alleine berühmter als wir es je sein werden!

jawohl: ende des jahres steht düsenjägers own herr neumann bei pendikel am bass auf den bühnen landauf landab. neben lutz noch so ein typ, der nach der ersten probe schon das halbe repertoire auswendig kann. so langsam wird diese band eine horde von strebern, tsts...

pendikel im glück. wer hätte das gedacht? freut euch mit uns auf die termine, rechtzeitig an dieser stelle verbreitet.

einen schönen sommer noch!

c

05.05.2007

mal spielt er bass, mal spielt er besser...

wir machen es kurz: zwar ist unser momentaner live-bassist (wir nennen ihn zärtlich "track 3") der verlässlichste, den wir je hatten (on/off), wir wollen aber irgendwann mal wieder einen echten neben uns auf der bühne stehen haben.

wo sollten wir nach so einem suchen, wenn nicht da, wo die leute hingehen, die pendikel mögen und verstehen?

also: wir suchen einen bassisten für die bühne, konkret für live termine im herbst. genug zeit, um dir zu überlegen, ob du das willst/kannst. sag uns über de bekannten kanäle bescheid. wir freuen uns drauf.

c

23.04.2007

highway to hell, pt. 5

so wars live in...

frankfurt, das bett, 16.11.06
marburg, café trauma, 17.11.06

dieses tourwochenende musste komplett flachfallen. gründe gehören hier nicht hin, aber wenigstens war es mal NICHT wegen meiner stimme ;)

hamburg, astra stube, 23.11.06
das machte die kühle blonde zum letzten tourstopp, zum sprichwörtlichen krönenden abschluss. schwer zu beschreibende konzerte gab es bisher nicht so viele in unserer geschichte. immer gab es ein paar adjektive, die passten. ob nun "mittelmäßig", "anstrengend", "seltsam"... hamburg war anders. kategorisch anders.
dabei macht die astra stube beim ersten betreten wirklich nicht den eindruck eines ortes toller konzerte. ein interessanter umstand war ja schon mal, dass zwischen mir und dem mann an der kasse gerade mal zwei armlängen lagen. ich hätte ihm in den pausen mit kleingeld aushelfen können. allerdings war die bude eh schon so göttlich mit freunden und noch mehr freunden gefüllt, dass irgendwann einfach keiner mehr reinpasste. klingt nach überheblichem rockstargewäsch, meint allerdings höchstens 50 leute. ein wohnzimmer. zum zuhausefühlen. und das sollte uns obendrein ganz leicht gemacht werden.
wir trafen zum ersten mal die vier "selmas", die heute mit uns spielen sollten. im virtuellen kannten wir uns zwar schon lange, aber heute trafen wir das erste mal aufeinander. eine tolle sache, wenn brüder im geiste sich kennenlernen. und selma hatten keine angst vor lautstärke. noisig und im besten sinne gewaltig zogen sie mal eben eine neue (gitarren)wand quer durch die gute stube ein. zwei selmas waren mal mit ulmes arne eine band namens "ahab", und diese vergangenheit wuchteten sie heute abend mit auf die bühne. zwischen kopf und bauch lagen schnell die nerven blank und wurden in bester touch and go / dischord tradition durchgerüttelt, bis ein sonores pattern aus noise und rhythmus die über uns kreuzenden s-bahnen fast aus den gleisen geschubst hätte.
umbau, aufbau, irgendwie half jeder der anwesenden mit.
und dann klimperte ein letztes mal das klavier in "stehen" hinein. nase an nase mit den leuten wurden gleich noch ein paar hände geschüttelt. jansolo, womöglich der dienstälteste pendikel-hörer, hatte den weg aus kiel auf sich genommen (und in der gleichen nacht den rückweg), um uns das erste mal live zu sehen. wir mussten ihn ein wenig enttäuschen, weil wir "vielleicht" nicht im programm hatten (nach wie vor: die entschädigung wird kommen!). "sport" war im haus (und hinterm mischpult), familie "ulme" zierte die erste reihe, "selma" sang mit. hamburg echote "dead city" und ließ uns in liebe fast ersaufen. ich konnte mir den spruch vom zuhause fühlen nicht verkneifen, und verdammt nochmal: war der ernst gemeint!
wir sind eine kleine band. mit wenig erfahrung vor publikum, wenig denkwürdigen momenten auf der bühne, vielen versagensängsten und uncoolen posen. aber an diesem abend konnten wir uns gigantisch fühlen. danke.

überhaupt ging es auf allen wegen in diesen kalten tagen zwischen oktober und november 2006 immer nur um die 60 minuten auf der bühne, irgendwo zwischen spannung und entäußerung, dem moment, da das licht ausgeht und die leidenschaft das ruder übernimmt. und die rudert uns, wohin sie kann.

c